Zusammenfassung: Die 7 wichtigsten Punkte zu Echinopsis lageniformis
- Taxonomie: Echinopsis lageniformis gehört zur Familie Cactaceae, früher als Trichocereus bridgesii bekannt.
- Aussehen: Säulenförmiger Kaktus, 2–5 m hoch, mit 4–8 Rippen und weißen, nachtblühenden Blüten.
- Verbreitung: Heimisch in Bolivien, wächst in Höhenlagen von 1.000–3.300 m in trockenen Gebieten.
- Pflege: Benötigt vollsonnigen Standort, gut durchlässigen Boden und wenig Wasser im Winter.
- Vermehrung: Erfolgt durch Samen oder Stecklinge, wobei Stecklinge einfacher sind.
- Besonderheiten: Enthält Mescalin, wird in Bolivien traditionell für Rituale genutzt.
- Mutanten: Monstrose und cristate Formen sind bei Sammlern beliebt, wachsen aber langsamer.
Was ist Echinopsis lageniformis?
Echinopsis lageniformis, auch als Bolivianische Fackel oder früher Trichocereus bridgesii bekannt, ist ein säulenförmiger Kaktus aus der Familie Cactaceae. Er stammt ausschließlich aus Bolivien und wächst in Höhenlagen zwischen 1.000 und 3.300 Metern in trockenen, sonnigen Regionen. Die Pflanze wird 2 bis 5 Meter hoch, mit zylindrischen, hellgrünen bis bläulichen Stämmen von 10–20 cm Durchmesser. Sie hat 4–8 ausgeprägte Rippen und große Areolen, die 2–6 ungleiche, honigfarbene bis braune Stacheln tragen, die bis zu 7 cm lang werden können. Die weißen, trichterförmigen Blüten öffnen sich nachts und sind 15–18 cm lang. Der Kaktus ist nicht nur wegen seines Aussehens, sondern auch wegen seiner psychoaktiven Eigenschaften bekannt, die ihn in der indigenen Kultur Boliviens bedeutsam machen.
Für Sammler ist Echinopsis lageniformis besonders wegen ihrer mutierten Formen interessant, wie der monstrosen Variante, die kompakter wächst, oder der cristaten Form mit fächerartigen Strukturen. Diese Mutanten, wie die sogenannte „Penis-Kaktus“-Form (Monstruosa Clone A), sind langsamer im Wachstum, aber optisch einzigartig. Der Kaktus wird oft als Zierpflanze oder in traditionellen Kontexten genutzt, wobei die Pflege relativ unkompliziert ist, wenn du die richtigen Bedingungen schaffst.
Standort und Boden für Echinopsis lageniformis
Echinopsis lageniformis liebt sonnige Standorte. Ein Platz mit direkter Sonneneinstrahlung ist ideal, da der Kaktus in seiner Heimat Bolivien unter intensiver Sonne wächst. Wenn du ihn drinnen pflegst, stelle ihn an ein Südfenster, wo er mindestens 6 Stunden direktes Licht bekommt. Im Freien eignet sich ein geschützter, sonniger Platz, etwa auf einer Terrasse oder in einem Beet mit guter Drainage. Der Kaktus verträgt keine feuchten, schattigen Standorte, da dies Wurzelfäule begünstigt.
Der Boden muss gut durchlässig sein, da Staunässe der größte Feind dieses Kaktus ist. Verwende eine spezielle Kakteenerde, die du im Fachhandel (z. B. Florage) findest, oder mische Sand, Perlit und etwas Kompost im Verhältnis 2:1:1. Der pH-Wert sollte neutral bis leicht sauer (6.0–7.0) sein. Im Winter, wenn der Kaktus ruht, solltest du ihn an einem kühlen, trockenen Ort bei 5–10 °C lagern, um das Wachstum zu fördern. Achte darauf, dass der Topf Drainagelöcher hat, und kontrolliere regelmäßig, ob überschüssiges Wasser abläuft.
Pflege von Echinopsis lageniformis: So gedeiht dein Kaktus
Die Pflege von Echinopsis lageniformis ist unkompliziert, wenn du die Bedürfnisse der Pflanze verstehst. Während der Wachstumsphase von März bis September gießt du etwa einmal wöchentlich, idealerweise durch Bodengießen, bei dem der Topf kurz in Wasser getaucht wird. Lass die Erde zwischen den Gießvorgängen vollständig austrocknen. Im Sommer, bei hohen Temperaturen, kannst du 2–3 Mal wöchentlich gießen, im Winter reicht alle 2–3 Wochen ein sparsames Gießen. Verwende einen schwachen Kakteendünger (NPK 3-1-5) einmal monatlich während der Wachstumszeit, um das Wachstum zu unterstützen.
Frost ist ein Problem, da Echinopsis lageniformis nur kurzfristig Temperaturen bis -5 °C toleriert. Schütze ihn im Winter, indem du ihn nach drinnen holst oder mit Vlies abdeckst, wenn er draußen steht. Kontrolliere regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben, die sich in den Areolen festsetzen können. Ein sanfter Wasserstrahl oder eine Behandlung mit Neemöl hilft hier. Wenn du die Blüten fördern willst, sorge für eine Ruhephase im Winter mit minimaler Bewässerung und kühlen Temperaturen. So bildet der Kaktus im Frühjahr kräftige Blüten.
Vermehrung von Echinopsis lageniformis
Echinopsis lageniformis lässt sich durch Stecklinge oder Samen vermehren, wobei Stecklinge die einfachere Methode sind. Für Stecklinge schneidest du einen gesunden, etwa 15–20 cm langen Abschnitt ab, idealerweise im Frühjahr. Lass die Schnittstelle 2–3 Wochen an einem trockenen, schattigen Ort antrocknen, bis sich Kallus bildet. Setze den Steckling dann 2–3 cm tief in Kakteenerde und stelle ihn an einen schattigen Platz. Gieße erst nach 4 Wochen leicht, damit die Wurzeln wachsen können. Nach 6–8 Wochen kannst du den Steckling wie eine ausgewachsene Pflanze behandeln.
Die Vermehrung durch Samen ist aufwendiger, aber lohnend für Sammler. Verwende frische Samen und säe sie in ein Gemisch aus Sand und Kakteenerde aus. Halte die Oberfläche feucht, aber nicht nass, und decke das Gefäß mit Glas oder Folie ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Stelle es bei 20–25 °C an einen hellen Ort ohne direkte Sonne. Die Keimung dauert 2–4 Wochen. Sobald die Sämlinge 1 cm groß sind, kannst du sie vereinzeln. Achte darauf, die jungen Pflanzen vor plötzlichen Temperaturschwankungen zu schützen.
Besonderheiten der Bolivianischen Fackel
Echinopsis lageniformis ist nicht nur ein dekorativer Kaktus, sondern hat auch kulturelle Bedeutung. In Bolivien, insbesondere rund um La Paz, wird er seit Jahrhunderten für schamanische Rituale genutzt, da er Mescalin enthält, ein Alkaloid mit psychoaktiven Eigenschaften. Der Mescalingehalt variiert zwischen 0,56 % und über 2 % des Trockengewichts, was höher ist als bei verwandten Arten wie Echinopsis pachanoi. Diese Eigenschaft macht ihn für Sammler interessant, die sich mit der traditionellen Nutzung beschäftigen, aber die Pflege bleibt unabhängig davon einfach.
Besonders faszinierend sind die mutierten Formen wie die monstrose Variante, die kompakt und buschig wächst, oder die cristate Form mit fächerförmigen Strukturen. Diese Mutanten, wie die „Monstruosa Clone A“ oder „Clone B“, wachsen langsamer und benötigen ähnliche Pflege, aber etwas mehr Schutz vor Feuchtigkeit. Ihre einzigartige Optik macht sie zu einem Highlight in jeder Sammlung. Beachte, dass die Früchte essbar sind, aber selten genutzt werden, da der Fokus meist auf der dekorativen oder kulturellen Bedeutung liegt.
Mutierte Formen von Echinopsis lageniformis
Echinopsis lageniformis hat einige spektakuläre mutierte Formen, die bei Kakteenliebhabern sehr gefragt sind. Die monstrose Variante, etwa „Monstruosa Clone A“ (umgangssprachlich „Penis-Kaktus“), wächst kompakt und bildet unregelmäßige, phallische Strukturen. „Clone B“ ist dichter und stacheliger. Diese Mutanten erreichen meist nur 60 cm Höhe und wachsen langsamer als die Standardform. Ihre Pflege unterscheidet sich kaum, aber sie sind empfindlicher gegenüber Staunässe, da ihre unregelmäßige Form Wasser länger halten kann.
Cristate Formen, die fächerartige Wuchsformen zeigen, sind ebenfalls beliebt. Sie entstehen durch genetische Mutationen und benötigen besonders gute Drainage, um Fäulnis zu vermeiden. Beide Formen bevorzugen einen vollsonnigen Standort und eine Winterruhe bei 5–10 °C. Wenn du solche Mutanten pflegst, kontrolliere regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit und schütze sie vor Frost. Sammler schätzen diese Formen für ihre Einzigartigkeit, aber sie erfordern Geduld, da sie langsamer wachsen.
Kulturelle Bedeutung und Nutzung
Echinopsis lageniformis, in Bolivien auch als „achuma“ oder „wachuma“ bekannt, hat eine lange Tradition in der indigenen Kultur. Rund um La Paz wird der Kaktus für schamanische Rituale verwendet, da sein Mescalin visuelle und sensorische Effekte hervorruft. Diese Nutzung ist tief in der bolivianischen Kultur verwurzelt, aber in anderen Regionen bleibt der Kaktus vor allem eine Zierpflanze. Seine Blüten und Früchte sind dekorativ, aber die Früchte werden selten konsumiert.
Für Sammler ist Echinopsis lageniformis wegen seiner Robustheit und seines Aussehens attraktiv. In Gärten oder als Zimmerpflanze wird er oft in Gruppen gepflanzt, um einen natürlichen, wüstenartigen Look zu schaffen. Seine Pflege ist unkompliziert, aber du solltest die kulturelle Bedeutung respektieren und dich über die rechtlichen Aspekte der psychoaktiven Eigenschaften informieren, falls du ihn für mehr als dekorative Zwecke nutzen möchtest.
Fazit
Echinopsis lageniformis ist ein faszinierender Kaktus für Liebhaber, die Wert auf robuste, dekorative Pflanzen legen. Seine Pflege ist einfach: ein sonniger Standort, gut durchlässiger Boden und sparsames Gießen, besonders im Winter, sind entscheidend. Die Vermehrung gelingt problemlos durch Stecklinge, während Samen für Geduldige geeignet sind. Mutierte Formen wie die monstrose oder cristate Varianten sind optische Highlights, erfordern aber etwas mehr Sorgfalt. Die kulturelle Bedeutung in Bolivien und die psychoaktiven Eigenschaften machen ihn besonders, doch als Zierpflanze überzeugt er durch seine Anspruchslosigkeit und Schönheit. Mit den richtigen Bedingungen wirst du lange Freude an deinem Kaktus haben.
FAQs
Wie erkenne ich Echinopsis lageniformis von anderen Kakteen?
Echinopsis lageniformis hat 4–8 Rippen, hellgrüne bis bläuliche Stämme und große Areolen mit 2–6 ungleichen Stacheln (bis 7 cm). Ihre weißen, nachtblühenden Blüten sind 15–18 cm lang. Im Vergleich zu Echinopsis pachanoi hat sie oft mehr Stacheln und eine bläulichere Färbung. Mutierte Formen wie die monstrose Variante sind unverwechselbar durch ihre unregelmäßige, kompakte Struktur. Kontrolliere die Rippenzahl und Stachelanordnung, um sie sicher zu identifizieren.
Kann ich Echinopsis lageniformis im Winter draußen lassen?
Nein, Echinopsis lageniformis ist frostempfindlich und toleriert nur kurzfristig Temperaturen bis -5 °C. Im Winter solltest du ihn in ein kühles, trockenes Zimmer (5–10 °C) stellen oder mit Vlies schützen, wenn er draußen bleibt. Vermeide Gießen, da Feuchtigkeit in der Kälte Wurzelfäule verursacht. Ein geschützter Standort und eine Winterruhe fördern das Wachstum und die Blüte im nächsten Frühjahr.
Warum blüht meine Echinopsis lageniformis nicht?
Wenn dein Kaktus nicht blüht, liegt es oft an fehlendem Licht oder einer unzureichenden Winterruhe. Stelle sicher, dass er mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht bekommt und im Winter bei 5–10 °C mit minimalem Gießen ruht. Zu viel Dünger oder Wasser im Winter kann die Blüte hemmen. Geduld ist wichtig, da junge oder frisch vermehrten Pflanzen oft einige Jahre brauchen, um zu blühen.
Sind die Früchte von Echinopsis lageniformis essbar?
Ja, die Früchte sind essbar, werden aber selten konsumiert, da sie wenig Geschmack haben und nicht der Hauptgrund für die Kultivierung sind. Sie sind kugelig, haarig und 4–6 cm groß. Der Fokus liegt meist auf der dekorativen oder kulturellen Nutzung des Kaktus. Wenn du die Früchte probieren möchtest, achte darauf, dass sie reif sind, und entferne die Haare vor dem Verzehr.
Wie schütze ich Echinopsis lageniformis vor Schädlingen?
Spinnmilben und Wollläuse sind die häufigsten Schädlinge. Kontrolliere regelmäßig die Areolen, da sich dort Schädlinge ansiedeln. Ein sanfter Wasserstrahl entfernt sie oft, oder du kannst Neemöl verwenden. Halte den Kaktus trocken und gut belüftet, da Feuchtigkeit Schädlinge anzieht. Im Winter reduziere das Gießen, um das Risiko zu minimieren, und stelle ihn an einen hellen, luftigen Ort.